
Die Flutmulde in Niedermörmter
Ein bedeutendes Wasserbauprojekt am Niederrhein
Der Rhein und seine Herausforderungen
Die Baumaßnahme – Zahlen, die beeindrucken
Um Abhilfe zu schaffen, entstand zwischen 2009 und 2015 auf der linken Rheinseite zwischen der Reeserschanz in Kalkar-Niedermörmter und Xanten-Obermörmter eine Flutmulde als naturnaher Seitenarm des Rheins. Mehr als 2,2Millionen Kubikmeter Boden wurden ausgebaggert, fortgeschafft und zu 95% an anderer Stelle im Rhein wiederverwertet, um einen rund 3 Kilometer langen und zwischen 120 und 180 Meter breiten Wasserlauf zu schaffen.
Dabei wurden unter Wasser rund 320.000 Quadratmeter Filtermatte und 370.000 Tonnen Wasserbausteine verlegt. Zum Schutz der Böschungen und der Röhricht- und Hochstaudenanpflanzungen wurden rund 36.000 Schotter und 84.000 Quadratmeter verschiedener Erosionsschutzmatten benötigt.
Die Flutmulde kann In Hochwasserzeiten bis zu 18% des Rheindurchflusses aufnehmen und damit den Pegel des Hauptstroms spürbar um bis zu 10 cm senken. Die Bauarbeiten waren nicht nur eine technische Meisterleistung, sondern standen auch unter dem Zeichen des Naturschutzes. Die Flutmulde ist Teil eines FFH- und Vogelschutzgebiets und bietet zahlreichen seltenen Tieren und Pflanzen einen Rückzugsraum fernab menschlicher Siedlungen.
Fertigstellung 2015
Im Jahr 2015 wurde die Flutmulde in Niedermörmter feierlich eingeweiht. Dies markierte den Abschluss dieses anspruchsvollen Wasserbauprojekts, das die Region nachhaltig verändert und bereichert hat. Ein besonderes Ereignis im Rahmen der Fertigstellung war die Eröffnung der neuen Fährrampe, über die die Personen- und Radfähre „Rääße Pöntje“ nun sicher zwischen Niedermörmter und Rees verkehren kann.
Der Festakt zur Fertigstellung zog viele Besucher und Vertreter von Bund, Land und Kommunen an. Gemeinsam feierte man die neue Sicherheit vor Hochwasser, den Schutz wertvoller Naturflächen und die Stärkung der touristischen Attraktivität des Niederrheins.
Mit der Flutmulde Niedermörmter hat die Region ein Vorzeigeprojekt erhalten, das beispielhaft zeigt, wie ökologische Verantwortung und technischer Fortschritt zum Schutz von Mensch, Natur und Kulturlandschaft Hand in Hand gehen können.
Besucher des Bauwerks finden an der Straße Reeserschanz einen Parkplatz und ausführliche Infotafeln mit weiteren Informationen.